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OLT bringt „Elbe-Express“ wieder in die Luft – Regionalfluggesellschaft will mit 50- bis 100-Sitzern moderat wachsen


Von Lars Müller

Seit 23. April 2012 gibt es nach dreimonatiger Pause wieder eine Flugverbindung zwischen Dresden und Hamburg. OLT Express Germany bedient die Strecke zwischen den beiden Partnerstädten am Elbe-Strom planmäßig mit einer 50-sitzigen Saab 2000. Wöchentlich sind bis zu 17 Flüge je Richtung geplant, so dass täglich mindestens eine Verbindung besteht. Die Linie Dresden-Hamburg hat seit Dezember 1989 eine wechselvolle Geschichte erlebt: Zuerst hatte sich die Interflug der DDR an der Linie versucht, später die frühere Hamburg Airlines und die Lufthansa. Eher eine Epoche war das Angebot der Germanwings, die von November 2005 bis Oktober 2006 zwischen Fuhlsbüttel und Klotzsche pendelte - parallel zur Cirrus Airlines. Die Cirrus bediente bis zu ihrer Insolvenz Ende Januar 2012 im Codeshare mit Lufthansa die Elbe-Strecke.

Die Eröffnungsflüge der OLT Express zwischen Dresden und Hamburg absolvierte die Maschine mit der Kennung D-AOLB, die im Herbst 1994 an die damalige Crossair geliefert worden war. Die Flugzeit liegt bei 50 bis 60 Minuten. An Bord bekommen die Gäste, die alle in einer Klasse reisen, einen kleinen kostenfreien Imbiss serviert. Mit Wiederbelebung der Hamburg-Verbindung ab Dresden hat OLT Express ihre Strecke zwischen Dresden und Zürich von Saab 2000 auf Fokker 100 umgestellt, damit das Sitzplatzangebot je Flug bei unveränderter Frequenz verdoppelt. Die Zürich-Linie, die im Codeshare mit Swiss geflogen wird, hatte OLT Anfang Februar 2012 nach Cirrus-Insolvenz übernommen und zunächst mit Saab 2000 bedient.

Die Fluggesellschaft OLT Express setzt damit ab Dresden auf Wachstum, sagte Joachim Klein, Geschäftsführer von OLT Express auf dem Eröffnungsflug nach Hamburg. Auf der Verbindung in die Hansestadt sollen jährlich 50 Prozent mehr Fluggäste einsteigen, erklärte Klein weiter. Cirrus Airlines hatte 2011 gut 30.000 Reisende zwischen Dresden und Hamburg befördert. Auf der Linie nach Zürich hat der OLT-Chef noch mehr vor: Ziel sei dort eine Verdoppelung der bisher von Cirrus beförderten Paxe auf jährlich knapp 55.000, sagte er. Neben Geschäftsreisenden und Touristen hat OLT Express hierbei auch die Umsteiger über Kloten zum Netz der Swiss International Air Lines im Visier. Swiss vermarktet die OLT-Flüge unter eigener Nummer und bietet Durchgangstarife zu weltweiten Swiss-Zielen an.

Die 1958 gegründete OLT Express betreibt derzeit sechs Regionalmaschinen - zwei Fokker 100, drei Saab 2000 und eine wieder aktivierte Saab 340. Die kleinste Maschine kommt überwiegend zwischen Bremen und Kopenhagen zum Einsatz. Mittelfristig will OLT nach Angaben von Klein ab Dresden weitere Strecken prüfen, unter anderem sei eine Wiederaufnahme der Wien-Linie denkbar sowie eine Anbindung an das Netz der OLT Express Poland mit deren Hubs in Danzig und Warschau. Die polnische Amber Gold-Gruppe ist seit 2011 Investor bei der deutschen OLT, die sich nach dem Verlust von Aufträgen des Airbus-Werksverkehrs derzeit neu aufstellt.

OLT Express Germany will sich nach eigenen Angaben zunächst auf die Abflughäfen Dresden und Bremen konzentrieren. Ende April werden bis zu 100 Mitarbeiter von der Cirrus Airlines übernommen, die insbesondere Marketing und Verkauf der OLT Express ankurbeln sollen. Eine Übernahme der Dornier-328-Flotte ist unterdessen nicht geplant. Aktuell bedient OLT Express Germany neben den beiden Strecken ab Dresden noch Verbindungen von Bremen nach Zürich, Toulouse und Kopenhagen. Im Sommer sind an Wochenenden wieder Usedom-Flüge aus Bremen, Basel, München und Wien geplant.

Lars Müller, Stand April 2012


Nachtrag:
OLT Express Germany hat am späten Abend des 27. Januars 2013 den Flugbetrieb eingestellt und am 28. Januar 2013 Insolvenz angemeldet.


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